CHIEMSEE TRIATHLON: LIVE Bericht von pjuractive Markenbotschafter Julian Erhardt

In diesem Jahr tritt der neue pjuractive Markenbotschafter Julian Erhardt beim 8. EBERL Chiemsee Triathlon an. Er wird am Sonntag, 30. Juni 2019, über die Mitteldistanz (2 km Schwimmen – 80 km Radfahren – 20 km Laufen) an den Start gehen. Wir haben ihn vorab zu seiner besonderen Beziehung zu diesem Wettbewerb befragt und bekommen einen Einblick in seine Vorbereitungen.

Wieso ist der EBERL Chiemsee Triathlon so besonders für Dich?

Heimvorteil vor grandioser Kulisse für den gebürtigen Bayer

Julian Erhardt: Diese Frage bekomme ich gerade in letzter Zeit sehr häufig gestellt. Zunächst einmal handelt es sich hierbei um ein echtes Heimrennen für mich. Nach nur 10 Minuten Autofahrt bin ich direkt am und im Wettkampfgelände. Zweitens:  Die Stimmung am Morgen und am Abend sind mit dem Bergpanorama im Hintergrund einmalig! Wie schön die Strecke und damit meine Heimat ist, wurde mir persönlich erst wirklich bewusst, als ich durch mein Studium für längere Zeit von Zuhause weg war. Davor war es für mich lediglich Eines: selbstverständlich. Mittlerweile genieße ich es regelrecht mich auf mein „Stadtrad“ zu schwingen und nach einem Kilometer bereits zum Freiwasserschwimmen am Chiemsee anzukommen. Auch bezüglich Rad- und Laufstrecken kann ich mich nicht beklagen und so ist es für mich ein Privileg, meinen Sport im Chiemgau unter professionellen Bedingungen ausüben zu dürfen.

Fans machen Wettkampf für den Lokalmatador einzigartig

Julian Erhardt: Ein weiterer Punkt, der den Chiemsee Triathlon für mich zu etwas ganz Besonderem macht, sind die Zuschauer und Helfer. Selten werde ich an der Strecke so häufig namentlich angefeuert wie beim Chiemsee Triathlon. Scheinbar kennen mich mittlerweile in der Region mehr Leute als ich selbst dachte 😉 Zu guter Letzt stehen auch Personen an der Strecke, ohne die ich meinen Sport gar nicht professionell ausüben könnte: meine Familie und meine regionalen Sponsoren. Vielen Dank an dieser Stelle, für eure unermüdliche Hilfe und Unterstützung und dass ihr immer an mich glaubt!

VORBEREITUNGEN FÜR DEN CHIEMSEE TRIATHLON 2019  

Nachdem Julian im letzten Jahr beim Chiemsee Triathlon in aussichtsreicher Position liegend disqualifiziert wurde, brennt er dieses Jahr förmlich darauf, es besser zu machen. Dafür hat er den Winter über sehr hart trainiert und ist auch immer wieder neue Wege gegangen. Die Saison 2019 ist für ihn gut angelaufen und gerade die Rennen über die Mitteldistanz waren auf einem anderen Niveau als in den letzten Jahren.

In den letzten zwei Wochen konnte Julian noch einmal einen ordentlichen Trainingsblock absolvieren. Durch die vielen Einheiten im Chiemsee fühlt er sich im Wasser deutlich wohler als noch am Anfang der Saison. Beim Radfahren konnte er einige sehr gute lange Einheiten gespickt mit Intensitäten abspulen und auch in den Wettkämpfen selbst war eine Leistungsverbesserung von Rennen zu Rennen erkennbar. In der oftmals rennentscheidenden Disziplin, dem Laufen hat er es dieses Jahr geschafft, sehr konstant zu werden und möchte hier noch durch einen Start in der 1.Triathlonbundesliga in Düsseldorf etwas mehr Speed holen.

Zudem möchte Julian den Heimvorteil nutzen, die Radstrecke hat er allein in diesem Jahr bereits gute 15 Mal abgefahren und auch die eine oder andere harte Laufeinheit auf der Wettkampfstrecke selbst absolviert. Er kennt somit jedes Steinchen „in- und auswendig“ und ist auf die Tücken des Wettbewerbs ideal vorbereitet.

In den Tagen vor dem Rennen steht die körperliche und mentale Erholung im Vordergrund, um dann am Wettkampftag 100 % geben zu können. Ein ganz besonderer Luxus beim Heimwettbewerb: Vor dem großen Rennen im eigenen Bett schlafen zu können.

Wir drücken Julian die Daumen und melden uns nächste Woche mit den Ergebnissen!


Hautnah dabei – der Wettkampftag

Am Sonntag, den 30.Juni 2019, startete Julian dann in seiner Heimat bei der Mitteldistanz. Hier seine Erfahrungen und natürlich das Ergebnis:

Zum Auftakt waren 2km ohne Neoprenanzug im Chiemsee zu absolvieren. Nachdem es beim Start noch ziemlich hektisch zuging, konnte ich nach und nach immer besser in meinen Rhythmus finden. In einer kleineren Gruppe mit nur etwa 40s Rückstand auf die Spitze ging es dann als 7. in die Wechselzone. Hier klappten erneut alle Handgriffe reibungslos und nach dem Wechsel aufs Rad fühlte ich mich sehr gut und war bereit aufzuholen. Dies gelang mir gut und nach 5 Kilometern hatte ich mich schon auf Platz 3 vorgearbeitet und Michi Raelert war nur noch etwa 50 Meter vor mir. Zum Glück ließ ich mich zu keinem Unfug hinreißen und drosselte mein hohes Anfangstempo etwas, um auf die bereits sehr ausgeprägte Hitze zu reagieren. Bis ungefähr Kilometer 50 war ich dann in einer 3-Mann Gruppe mit dem späteren Sieger Thomas Steger unterwegs, welcher sich dann aber an einem etwas längeren Hügel absetzten konnte. 10 Kilometer vor Ende der Radstrecke bekam ich dann Krämpfe in den Adduktoren und konnte so den Radpart zwar noch einigermaßen beenden, wusste jedoch nicht, wie sich das Handicap auf meinen Lauf auswirken würde. Der zweite Wechsel verlief dann nicht optimal, dennoch konnte ich als Dritter auf die Laufstrecke gehen. Ich lief erneut sehr bedacht an, um nicht später im Rennen bei den hohen Temperaturen noch einzugehen. Von Familienmitgliedern bekam ich Eiswürfel und große Wasserflaschen zum Kühlen gereicht. Ich versuchte einfach ganz kontrolliert und konstant Kilometer für Kilometer abzuspulen. Dies gelang mir auch ganz gut. Nur etwa 3 Kilometer vom Ziel entfernt, machten sich Krämpfe in den Waden und der Oberschenkelrückseite immer stärker bemerkbar. Immer wieder hielt ich kurz an und versuchte die Krämpfe „herauszudehnen“. Irgendwann jedoch krampften beide Beine zeitgleich so stark, dass ich ohne reagieren zu können auf den Boden fiel. Ich versuchte mich dann erneut durch kurzes Andehnen wieder bewegungstauglich zu machen. Jedoch lange ohne Erfolg. Immer wieder versuchte ich aufzustehen, doch sobald ich eines meiner Beine auch nur ein wenig belastete, fuhr mir ein Krampf in die Muskeln. Irgendwie schaffte ich es dann jedoch fast ausschließlich durch die Armkraft wieder auf die Beine und lief (mit Laufen hatte es nicht mehr viel zu tun, eher Humpeln) wieder weiter. Meter um Meter quälte ich mich und schaffte es irgendwie, meinen Vorsprung und den damit verbundenen 3.Platz noch ins Ziel zu retten. Lächerliche 17 Sekunden nach mir, kam dann auch schon Markus Liebelt ins Ziel.

So konnte ich mir am Ende bei meinem Heimrennen den dritten Platz erkämpfen. Ich musste mich lediglich Thomas Steger und Michi Raelert geschlagen geben und bin sehr zufrieden und glücklich, mit diesen beiden auf dem Podium stehen zu dürfen.

Bei 36-38°C habe ich absolut alles gegeben und war im Ziel am Limit und stark dehydriert. Mein Herz hörte nicht mehr auf, stark zu pochen und ich fing an zu zittern. Auch wurde mir immer wieder schummrig und ich merkte, dass etwas nicht in Ordnung war. Zum Glück wurde ich dann von etlichen Menschen im Ziel rührend betreut und nach 2 Infusionen war ich dann auch wieder mehr oder weniger anwesend und konnte mich zusammen mit vielen Freunden und Familienmitgliedern freuen und den Tag gebührend ausklingen lassen. Vielen Dank an alle im Ziel, die sich so toll um mich gekümmert haben! Ein großer Dank geht aber auch an die vielen Helfer und Einheimischen, welche uns grandios mit Wasser etc. versorgt haben. Ein weiterer Dank gilt dem Veranstalter und den Gemeinden in der Region, die jedes Jahr aufs Neue eine geniale Veranstaltung vor meiner Haustüre auf die Beine stellen!

In 3 Wochen geht es dann bei mir mit dem dritten Rennen des BASF Triathlon Cups Rhein Neckar in Ladenburg weiter mit der zweiten Saisonhälfte. Mit der ersten Hälfte bin ich schon einmal sehr zufrieden.

Weitere Infos zu Julian Erhardt findet ihr auch hier: https://pjuractive.com/blog/julian-erhardt-aufstrebendes-triathlon-talent/

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