Zwar ist momentan nicht das optimale Fahrradwetter, doch der nächste Frühling kommt bestimmt und mit ihm wieder zahlreiche Möglichkeiten, Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Doch Fahrrad ist nicht gleich Fahrrad und so gibt es zahlreiche Aspekte, die du berücksichtigen solltest, wenn du dich dazu entscheidest, dir ein Fahrrad zuzulegen.
Welche unterschiedlichen Fahrräder es gibt
Wer die Wahl hat, hat die Qual: Fahrräder gibt es wie Sand am Meer. Doch nicht jedes Modell ist auch für jeden das Passende. Grob unterscheiden lassen sich Fahrräder in vier unterschiedliche Kategorien:
- Rennrad
- Citybike
- Mountainbike
- E-Bike
Doch was macht die Fahrradtypen aus und wer sollte sich für welches Fahrrad entscheiden?
Das Rennrad
Für ein Rennrad sollten sich nur diejenigen entscheiden, die schnell und viel Fahrrad fahren möchten. Denn ein Rennrad ist ein Sportgerät, das man sich nicht jeden Tag zulegt. Hier können schon mal Kosten von ein paar tausend Euro auf einen zukommen. Das lohnt sich wirklich nur, wenn man viele Kilometer fahren und dabei ins Schwitzen kommen möchte. Beim Kauf eines Rennrads gilt es einige Aspekte zu beachten:
- Das beliebteste Rahmenmaterial bei Rennrädern ist Carbon. Grund hierfür, ist, dass es sehr leicht und dazu in der Lage ist, Vibrationen zu dämpfen. Außerdem bietet es eine gute Steifigkeit, also eine besonders stabile Beschaffenheit.
- Experten raten bei Rennrädern zu Scheibenbremsen. Diese sind in der Lage, besser zu verzögern als andere Bremsenarten und machen es außerdem möglich, am Rennrad etwas breitere Reifen anzubringen. Was einem mehr Sicherheit auch abseits von Straßen geben kann.
- Am Wichtigsten beim Rennrad ist wohl die passende Rahmengröße. Diese ermittelt man, in dem man seine Beinlänge in Zentimetern misst und diese mit 0,66 multipliziert. Die Beinlänge reicht von den Füßen (ohne dabei Schuhe zu tragen) bis in den Schritt.
- Beim Sattel gilt es, verschiedene auszuprobieren. Denn jeder Sattel ist anders. Probiere einfach aus, ob du auf deinem Sattel gut eine lange Strecke zurücklegen kannst. Wenn nicht, dann solltest du dir einen anderen zulegen.
Das Citybike
In die Kategorie Citybike fallen sowohl Hollandräder als auch die sogenannten Fixies – Fahrräder ohne Bremsen, Gangschaltung, Licht oder Klingel. Sie haben alle gemeinsam, dass sie einen im Alltag von A nach B bringen sollen. Preislich gibt es ein Citybike schon ab ein paar hundert Euro. Allerdings gilt auch hier, beim Kauf auf gewisse Aspekte zu achten:
- Die Höhe des Sattels: Diese ist entscheidend dafür, dass du gesund und ergonomisch Fahrradfahren kannst. Ist der Sattel zu hoch oder zu niedrig eingestellt, kann das zu Gelenkproblemen, zum Beispiel im Knie, oder auch Haltungsfehlern beim Fahren führen, die im Nachhinein Schmerzen verursachen können. Als Faustregel lässt sich sagen, dass der Sattel etwas höher als dein Hüftknochen sein sollte, wenn du neben deinem neuen Citybike stehst. Ein weiterer Anhaltspunkt sind außerdem deine Knie. Wenn du auf deinem Fahrrad sitzt und fährst, dürfen diese nie ganz durchgestreckt sein.
- Der Sattel: Um gerne mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, muss der Sattel bequem sein. Vor allem die Sattelbreite ist hierfür ausschlaggebend. Hierbei lässt sich als Faustregel sagen, dass diese mindestens dem Abstand der eigenen Sitzhöcker entsprechen sollte. Und je aufrechter du auf deinem Citybike sitzt, desto breiter muss auch der Sattel sein.
Das Mountainbike
Wem die angelegten Fahrradwege zu langweilig sind, der sollte sich für ein Mountainbike entscheiden. Mit einem solchen kannst du auch unwegsames Gelände bezwingen und dich auf spannende Abenteuer abseits der üblichen Wege begeben. Um ein ordentliches Mountainbike zu finden, sind aber einige Dinge zu beachten:
- Hardtail oder Fully? Das ist beim Mountainbike die Frage aller Fragen. Fully-Modelle sind vorne und hinten gefedert, während Hardtails nur vorne gefedert sind. So bieten sich Fully-Modelle besonders für die an, die Touren auf schmalen, unbefestigten Wegen und auf schottrigem Untergrund planen. Wer nur hin- und wieder eine Ausfahrt auf Feld- und Forstwege plant, für den reicht ein Hardtrail-Mountainbike vollkommen aus.
- Die Federung: Wer sich selbst und seinem Mountainbike besonders anspruchsvolle Strecken zumuten möchte, der muss auf eine entsprechende Federung achten. Als Faustregel lässt sich hier sagen, dass je schneller du mit deinem Mountainbike unterwegs sein möchtest, umso mehr Federweg brauchst du. 120 bis 150 Millimeter Federweg sollten in der Regel ausreichend sein.
Am besten machst du mit deinem zukünftigen Mountainbike eine Probefahrt im Gelände, wenn das möglich ist. So bekommst du am besten ein Gefühl dafür, ob das ausgewählte Mountainbike zu dir und deinen Wegen passt.
Das E-Bike
Man sieht sie heutzutage immer häufiger – E-Bikes. Um schnell und ohne viel Anstrengung auch längere Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen zu können, sind E-Bikes eine gute Wahl. Sie weisen einen Motor auf, um Radfahrer beim Fahrradfahren zu unterstützen. Ein solches E-Bike ist natürlich teurer als ein normales Fahrrad ohne Motor. Dennoch schaffen sich immer mehr Menschen ein E-Bike an, da es einfach praktisch ist. Auch bei der Anschaffung eines E-Bikes müssen jedoch einige Dinge bedacht werden:
- Die Position und die Leistung des Motors sind entscheidend. Sitzt der Motor am Vorderrad, kann das die Fahrdynamik stören. Daher ist es vorteilhafter, wenn der Motor am Hinterrad oder in der Mitte des E-Bikes sitzt.
- Mit einem E-Bike bist du schneller unterwegs als mit einem normalen Fahrrad, deshalb sind die Bremsen umso wichtiger. Experten empfehlen entweder hydraulische Felgenbremsen, da diese zuverlässig und pflegeleicht sind oder Scheibenbremsen. Diese haben Vorteile bei Nässe, sind allerdings auch etwas teurer.
- Wer etwas mehr Geld in den Akku investiert, kommt meist auch weiter mit einer Akkuladung. Die Akkuleistung ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Außerdem kommt es natürlich auch noch darauf an, welche Strecken zurückgelegt werden. Transportiert man wenig Gepäck und fährt hauptsächlich flache Strecken, schafft man mit einer Akkuladung schon mal 90 Kilometer.
Fahrradfahren hält nicht nur fit, sondern schont auch die Umwelt. Wer also noch kein passendes Fahrrad für die eigenen Bedürfnisse gefunden hat, hat ja bis zum nächsten Frühling noch ein wenig Zeit ?