Welche Rolle die Arme beim Lauftraining spielen

Welche Rolle die Arme beim Lauftraining spielen
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Wir laufen mit unseren Beinen. Grund genug für viele Läufer, beim Lauftraining einzig und allein diese in Betracht zu ziehen. Dabei sind die Arme genauso wichtig. Läufer sollten hier sogar umdenken, denn der optimale Laufstil beginnt sogar bei den Armen. Warum das so ist und welche Fehler viele Läufer bei der Armarbeit machen, erläutern wir im folgenden Artikel.

Warum die Arme wichtig sind fürs richtige Laufen

Die Arme sind beim Lauftraining nicht nur beiläufiges Werkzeug, sondern die eigentlichen Taktgeber. Sie beeinflussen die Schrittfrequenz, verleihen dem Körper Stabilität und unterstützen diesen bei der Koordination. Denn sobald man beispielsweise den linken Fuß bewegt, schwingt der rechte Arm automatisch mit. So hat man die nötige Stabilität. Wer dem mal entgegenzuwirken versucht und stattdessen den linken Fuß bewegt und dazu den linken Arm zur Hilfe nimmt, wird schnell merken, dass sich das total komisch anfühlt und es so sehr schwierig ist, das Gleichgewicht zu halten. Außerdem wirkt sich die Stärke der Bewegung der Arme auch auf die Beinbewegungen aus. Je stärker bzw. auch schneller man die Arme mitnimmt, desto besser werden auch die Beinbewegungen sein.

Wie die Arme beim Lauftraining häufig falsch zum Einsatz kommen

Betrachtet man sich einmal die ganzen Jogger in einem Park, sieht das Lauftraining bei vielen alles andere als leicht aus. Es wirkt eher beschwerlich. Grund hierfür ist häufig die Armbewegung, die nicht zum natürlichen Bewegungsablauf passt. Viele Läufer haben beispielsweise die Hände zu Fäusten zusammengeballt. Das ist meist ein Zeichen, dass nicht nur die Hände, sondern der gesamte Oberkörper angespannt ist. Besser ist es aber, die Hände zu lockern, somit zu entspannen und so zur Entspannung des kompletten Oberkörpers beizutragen. Ebenso ein häufiger Fehler ist, dass die Arme einfach nicht richtig zum Einsatz kommen, sondern stattdessen eher einfach nur herunterhängen. So büßen Läufer jedoch einiges an Schwung und Kraft ein, die ihnen die Nutzung der Arme zusätzlich geben würde. Daneben gibt es auch noch diejenigen, die die eigenen Armbewegungen nur wenig unter Kontrolle haben. Stattdessen bewegen sich die Arme unkontrolliert während des Lauftrainings. Wieder andere gehören zu den sogenannten Schulter-Rotierern. Statt die Arme vor und zurück zu bewegen, schleichen sich bei diesen Läufern immer wieder Schlenker zur Seite ein.

Leider wird durch eine falsche Armhaltung auch die Haltung der Beine negativ beeinflusst. Das kann zu muskulären Problemen führen und schlimme Auswirkungen auf die Gelenke und auch Sehnen haben. Es kann hier zu Verschleißerscheinungen kommen. Zudem wird jemand, der die Arme nicht richtig einsetzt beim Laufen auch schwerer die eigene Bestzeit erreichen. Ein zusammenpassender Bewegungsablauf zwischen Armen und Beinen kann nämlich auch die Leistung beeinflussen.

Doch wie geht es denn jetzt richtig?

Die Arme fürs richtige Lauftraining einsetzen

Das Hinzunehmen der Arme kann Laufen zu einem fließenden, natürlichen Bewegungsablauf machen. Jedoch nur, wenn die Arme richtig zum Einsatz kommen. Dazu solltest du folgende Dinge beachten:

  • Bilde mit deinen Armen einen rechten Winkel.
  • Lege deinen Daumen ganz leicht auf deinen Zeigefinger und achte dabei darauf, dass du keine Fäuste machst. Das führt nur zu Verspannungen.
  • Deine Arme sollten locker in Laufrichtung nach vorne und hinten schwingen.
  • Wenn du dein rechtes Bein bewegst, sollte dein linker Arm mitgehen. So gibst du deinem Körper die nötige Stabilität.
  • Bei der sogenannten Abdruckphase drücken Läufer sich mit einem Fuß ab, meist ist es der rechte, um mit dem Laufen loszulegen. Gleichzeitig wird der rechte Arm nach hinten bewegt.
  • Auf die Abdruckphase folgt die Landephase. Setzen Läufer die Arme dabei richtig ein, landet der Fuß nicht vor, sondern eher unter dem Körper. Das ist deswegen vorteilhaft, weil dadurch die Stoßbelastung reduziert wird. Wichtig hierbei ist, dass die Schulter, der Ellenbogen und die Hand des Arms, der sich beim Landen hinten befindet, ein Dreieck bildet. Dieser Arm darf also nicht zu weit nach hinten wegschwingen.
  • Nach der Landephase sprechen Laufexperten von der sogenannten Stützphase, also die Phase, bevor der Läufer zwischen zwei Laufschritten auf einem Bein kurz steht. Hierbei ist es essentiell, die Körperspannung währenddessen zu halten. So kann die Hüfte ebenfalls stabilisiert werden. Vielen Sportlern fällt dies schwer, da diese nicht genügend für ihre Rumpfmuskulatur tun und diese daher schwach ist.
  • Daraufhin wird dann mit dem Arm wieder Schwung genommen, um den nächsten Laufschritt zu machen. Hierbei schwingt der Unterarm so weit nach oben, dass die Hand beinahe die Schulter berührt. Im Grunde ist das erneut die Abdruckphase.
  • Dann erfolgt wieder die Landephase, in der die Arme weiterhin angewinkelt bleiben.
  • Bewegungen der Arme sollten beim Lauftraining aus den Schultern kommen.
  • Die Arme schwingen mit den Beinen mit, allerdings immer entgegengesetzt. Wenn also das linke Bein vorne ist, ist der rechte Arm hinten und umgekehrt.
  • Je schneller du deine Arme bewegst, desto schneller wirst du auch deine Beine bewegen können. Die richtige Geschwindigkeit bekommst du also nur mit Armen und Beinen in dein Lauftraining rein.

Gleichzeitig mit den Armen ist es natürlich auch wichtig, wie der Oberkörper und auch der Kopf gehalten werden. Der Oberkörper sollte immer gerade sein und der Blick in die Ferne gehen. Das ist wichtig, um den Kopf aufrecht zu halten.

Zwar kann es gerade zu Beginn schwierig sein, so genau auf die Armbewegungen beim Lauftraining zu achten, aber mit der Zeit wirst du dich daran gewöhnen, deine Arme so zu halten und du wirst sehen, dass du eine höhere Schrittfrequenz erzielen kannst, wenn du darauf achtest, deine Arme richtig einzusetzen.

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