Proteinriegel, Eiweißriegel, Energieriegel – sinnvolle Ergänzung beim Sport?

Während die besagten Riegel noch vor einigen Jahren lediglich in der Sportlerszene bekannt waren, findet man sie jetzt sogar in jedem Drogerie- und Supermarkt. Immer mehr Sportler und auch Nicht-Sportler setzen auf die Proteinriegel beziehungsweise Eiweißriegel und auch auf sogenannte Energieriegel. Viele ersetzen durch Proteinriegel und Co. auch das Naschen von Süßigkeiten. Doch wozu sind diese gut und sind Proteinriegel & Co. für Sportler und Nicht-Sportler wirklich so sinnvoll? Worauf sollte man dabei achten?

Proteinriegel/Eiweißriegel – Was ist das genau?

Proteine bzw. Eiweiße sind Grundbausteine der Zellen im menschlichen Körper. Sie sind an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt und haben viele verschiedene Aufgaben. Unter anderem sind Proteine in Form von Keratin in Haut, Haaren und Nägeln zu finden. Außerdem gehört auch die Beförderung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin zu den Aufgaben von Eiweißen/Proteinen. Für Sportler ist beim Thema Proteine essentiell, dass sie als Strukturproteine einen erheblichen Anteil am Muskelaufbau haben. Daher ist es – egal ob Sportler oder nicht – wichtig, genügend Proteine über die Nahrung aufzunehmen. Es werden tierische Eiweiße und pflanzliche Eiweiße unterschieden. Tierische Eiweiße sind beispielsweise in Milchprodukten, Fleisch, Fisch und Eiern enthalten. Pflanzliche Eiweiße lassen sich über Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte oder verschiedene Gemüsesorten aufnehmen. Beispielsweise enthalten Spinat und Brokkoli viel pflanzliches Eiweiß.

Der tägliche Bedarf an Eiweiß liegt bei ca. 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Allerdings gilt dies für Personen, die keinen Sport treiben. Bei regelmäßigem Training erhöht sich der Bedarf auf ca. 2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Werden die Muskeln beim Training beansprucht, ist diese Menge an Protein nötig, damit es nicht zum Muskelschwund kommt.

Proteinriegel/Eiweißriegel – sinnvoll?

Wir haben bereits herausgestellt, dass Eiweiße am Muskelaufbau beteiligt sind. Strapazieren wir unsere Muskeln, müssen wir unserem Körper entsprechend mehr Eiweiß/Protein zuführen. Bekommst du die 2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht nicht über die Lebensmittel, die du täglich zu dir nimmst, gedeckt, kann deshalb ein Proteinriegel/Eiweißriegel sinnvoll sein. Vor allem auch dann, wenn du über eine längere Zeit nichts essen kannst. Statt dann zu irgendwas zu greifen, ist so ein Proteinriegel oder Eiweißriegel wirklich sinnvoll und praktisch. Denn du kannst diesen ja auch überall mit hinnehmen.

Von Bedeutung ist aber auch, dass du einen Proteinriegel zu dir nimmst, der auch wirklich sinnvoll für dich ist und den Namen verdient hat. Denn bei der Vielzahl an Eiweiß-/Proteinriegeln, die es auf dem Markt gibt, bestehen leider erhebliche Unterschiede, was die Inhaltsstoffe angeht. Wenn du wirklich einen guten Proteinriegel oder Eiweißriegel erwischen möchtest, solltest du auf folgende Aspekte achten:

• Menge an Eiweiß: Ein Eiweißriegel sollte, wie der Name schon sagt, entsprechend viel Eiweiß enthalten. Schau dir daher die Liste der Inhaltsstoffe an. Hat ein Proteinriegel mehr als 20 Gramm Eiweiß kann man von einem guten Proteinriegel sprechen, der auch die Menge an Eiweiß beinhaltet, das den gewünschten Effekt haben kann. Je mehr Eiweiß ein Proteinriegel aufweist, desto förderlicher ist dieser für die erhöhte Proteinmenge, die du aufnehmen musst.
• Whey Protein: Ein guter Proteinriegel beinhaltet Whey-Protein oder eine Whey/Casein-Mischung. Diese Form von Protein wird aus Milch gewonnen. Wenn du auf deinem Proteinriegel Molkeprotein (Whey) findest, dann ist das ein gutes Zeichen.
• Verhältnis von Eiweiß und Kohlenhydraten: Eiweiß- bzw. Proteinriegel können natürlich nicht nur Eiweiß enthalten. Sie enthalten auch noch andere Inhaltsstoffe. Leider häufig viel Zucker und Kohlenhydrate. Sind zu viel Zucker und Kohlenhydrate enthalten, hat ein Proteinriegel allerdings nicht den Effekt, den dieser haben soll. Um dem zu entgehen, lässt sich als Faustregel Folgendes festhalten: Umso mehr Kohlenhydrate ein Eiweißriegel hat, desto ungesünder und weniger geeignet ist er. Zucker ist meist als Maltitol oder Erythritol ausgezeichnet. Auch davon sollte nicht zu viel enthalten sein.
• Weniger ist manchmal mehr: Viele verschiedene Inhaltsstoffe sind meist kein positives Anzeichen. Je weniger Inhaltsstoffe ein Proteinriegel/Eiweißriegel beinhaltet, desto besser ist es. Das sollte man sich auch für andere Lebensmittel merken. Genauer hingeschaut werden sollte immer bei Lebensmitteln, bei denen mehr als zehn Zutaten aufgeführt sind!

Achten Sportler auf diese vier Dinge und nutzen Proteinriegel bzw. Eiweißriegel, um den durch das Training erhöhten Eiweißbedarf zu decken, dann können Proteinriegel/Eiweißriegel sinnvoll sein.

Energieriegel – Was ist das genau?

Während Proteinriegel den Körper mit genügend Eiweiß versorgen sollen, soll der Energieriegel eher die Kohlenhydratspeicher entsprechend auffüllen. Vor allem Ausdauersportler sind darauf angewiesen. Die Muskulatur kann nur mit einem entsprechend gefüllten Kohlenhydratspeicher genügend Energie für einen Marathon, ein Radrennen oder einen Triathlon aufbringen. Denn treibt man 90 Minuten intensiven Ausdauersport, sind die Kohlenhydratspeicher leer. Ein Energieriegel hilft dann, die Reserven wieder aufzufüllen und weiter leistungsfähig zu bleiben.

Energieriegel – sinnvoll?

Handlich, leicht zugänglich und mit genügend Kohlenhydraten – Energieriegel liefern fast dreimal mehr Kohlenhydrate als eine Banane. Die es ja auch schon auf 20 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm bringt. Bereits nach 60 Minuten Ausdauertraining sollten diejenigen, die vorhaben, mindestens drei Stunden zu trainieren, daher die Kohlenhydratspeicher auffüllen und das am besten alle 30 Minuten. Allerdings gilt es auch bei den Energieriegeln genau auf die Inhaltsstoffe zu achten, damit der Energieriegel auch als solcher wirken kann. Achte daher auf Folgendes, wenn du einen Energieriegel kaufst:

• Ein guter Energieriegel muss lang anhaltende Kohlenhydrate enthalten, die schnell verfügbar sind.
• Je nachdem, wie die sportliche Belastung aussieht, sollte der Energieriegel wenig oder viel Eiweiß beinhalten. Ausdauersportler sollten eher auf die Kohlenhydrate achten. Kraftsportler dagegen eher auf die enthaltenen Eiweiße.
• Als Richtlinie lässt sich sagen, dass ein guter Energieriegel mindestens 60 Prozent Kohlenhydrate enthalten sollte, bis zu 30 Prozent Eiweiß – je nach Anstrengung – und nicht mehr als 20 Prozent Fett.

Proteinriegel, Eiweißriegel, Energieriegel – vor oder nach dem Sport?

Die Frage, ob die besagten Riegel sinnvoll sind, haben wir ja schon geklärt, doch, ob Proteinriegel & Co. vor oder nach dem Training gegessen werden sollten, ist den meisten Sportlern nicht ganz klar. Energieriegel, die ja die nötigen Kohlenhydrate zur Verfügung stellen sollen, um eine bestimmte Ausdauerleistung zu absolvieren, sollten vor oder während dem Training gegessen werden. Proteinriegel/Eiweißriegel sind vor dem Sport sinnvoll, um während des Trainings genügend Eiweiß für den Muskelaufbau zur Verfügung zu haben.

Sowohl Energieriegel als auch Proteinriegel/Eiweißriegel können also sinnvoll sein vor und während des Trainings. Wichtig ist eben nur, die Richtigen zu kaufen und sie in die tägliche Ernährung zu integrieren.